FDP Meinung zur Sanierung des Geisterhaus in der Hauptstraße

04.11.2023


Die Fraktion der FDP ist sich bewusst, dass nach dem Kauf des denkmalgeschützten Gebäudes in der
Hauptstraße auch eine Restaurierung des Hauses erfolgen muss.


Allerdings ist sie nicht überzeugt von den Vorstellungen und Plänen der Verwaltung und anderer
Fraktionen, wie hierzu vorgegangen werden soll. Daher wurde in der Stadtverordnetenversammlung
am 31. Oktober 2023 ein entsprechender Antrag auch abgelehnt.

Zunächst monieren wir den Zeitdruck, unter dem hier wieder einmal eine weitreichende
Entscheidung getroffen werden soll. Das Haus ist bereits seit zwei Jahren im Eigentum der Stadt.
Aber erst jetzt hat man plötzlich festgestellt, dass manche Förderprogramme bald auslaufen.


Schon öfter wurde von der FDP Fraktion darauf hingewiesen, dass Fördergelder allein kein Grund
sein können, irgendwelche Projekte umzusetzen. Schließlich handelt es sich hier auch um
Steuergelder, mit denen verantwortlich umgegangen werden muss. Und da ist es auch kein
Argument, dass bei Nichtinanspruchnahme andere Städte und Gemeinden diese Mittel abrufen.
Entscheidungen für Kelkheim sind hier nach bestem Wissen und vor allem Gewissen zu treffen.

Ein Hauptgrund für die Ablehnung ist, dass nicht geklärt ist , wie das „Geisterhauses“ und der
vorgesehene Anbau genutzt werden soll . Auch hier gehen die Erwartungen ständig zurück, von
Stadtarchiv über Bürgerbüro und Bürger Treff bis hin zur Beratungsstelle für Ausländer und
Integrationsbeirat. Wenn in einem Änderungsantrag anderer Fraktionen jetzt schon davon
gesprochen wird, die Räume in dem Altbau teilweise als Lagerfläche zu benutzen, scheint man sich
auch bei den Befürwortern einer Komplettsanierung n icht im Klaren über die spätere Verwendung zu
sein. Dass die Räumlichkeiten im Altbau eine sinnvolle Verwendung hergeben, ist nicht erkennbar
und wird von der FDP Fraktion auch in Frage gestellt. Behindertengerecht wäre wohl sowieso nur ein
Anbau.


Es stellt sich also die Frage, warum hier ein Betrag von 1,5 Mio. Euro investiert werden soll, um zwar
das Stadtbild zu verschönern, allerdings in einem Anbau lediglich ca. 30 qm und zwei Toiletten richtig
nutzen zu können.

Wir hätten erwartet, dass von der Verwaltung auch einmal Alternativen erarbeitet werden und sich
nicht ausschließlich auf die aufwendige und teure Sanierung mit Anbau konzentriert wird. So hätte
man sich auch vorstellen können, das Gebäude zunächst von innen zu stabilisieren und von außen so
zu bearbeiten, dass es den Ansprüchen des Denkmalschutzes entspricht. Das heißt, das Fachwerk
freizulegen und die Außenfassade zu sanieren und ein neues Dach und neue Fenster einzubauen.
Gleichzeitig hätte man eingehend er prüfen sollen, ob das an den Altbau anschließende Wohnhaus
ebenfalls hätte erhalten werden können. Mit dieser insgesamt wahrscheinlich kostengünstigeren
Lösung wäre die optische Aufwertung ausreichend darzustellen. Über eine weitere, insbesondere
nutzungsbezogene Sanierung kann dann später immer noch entschieden werden.


Dieser Vorschlag scheint auch besser zu der Haushaltssituation zu passen, die sich für 2024 in
Kelkheim ergeben wird. Die FDP Fraktion wartet schon auf folgende Schlagzeilen: Stadt erhöht
Grundsteuer, und darunter: Das „Geisterhaus“ wird für 1,5 Millionen Euro saniert.